Holzofenpizza anyone?

Feuer, Teig, Tomaten, Käse... Fertig!

Als wir im Sommer 2021 anfingen den lang ersehnten Pizza-Ofen zu planen und dann schließlich auch zu bauen, fragten wir uns ob es den ganzen Aufwand und das viele Geld auch wirklich wert ist, denn am Ende kennen wir das ja alle: Man nutzt ihn viel seltener als man eigentlich denkt, da Pizza- und Brot backen doch so viel mehr an Vorbereitungszeit und Planung erfordert als mal schnell an einem Knopf zu drehen und die Gustavo Gusto Verpackung aufzureißen. Ein guter Pizza Teig sollte mindestens 24, noch besser 48 Stunden bevor er in den Ofen kommt, angesetzt werden und auch unser Backraum braucht mindestens 3-4 Stunden unter Feuer, bis er so richtig auf Temperatur ist. Heißt: Man muss die Feuerstelle in dieser Zeit im Auge behalten und immer wieder Holzscheite nachlegen, um die Flammen am lodern zu halten. Also sicherlich kein Fast Food im herkömmlichen Sinne, sondern Handwerk, Geduld, Schweiß und sicherlich auch ein bisschen Leidensfähigkeit sind gefragt. Denn selbst nachdem wir hier mindestens schon 20 mal Pizza gebacken haben, variiert das Ergebnis doch beträchtlich und man lernt immer wieder etwas dazu. Die Elemente lassen sich einfach nicht so leicht unter Kontrolle halten. Entweder geht der Teig nicht wie gewünscht auf, ist zäh oder rissig. Mal ist noch nicht genügend Hitze da und ein anderes Mal verbrennt der Teigfladen fast, weil man vor lauter Hunger und nach 2-3 Anheizbieren wieder die Geduld verloren hat und den ersten Versuch auf dem noch viel zu heißen Schamottstein gestartet hat. Dann ist die Pizza von oben hui und von unten pfui, weil total schwarz und am Ende ungenießbar.

Dennoch ist der Ofen mindestens einmal im Monat an. Auch im tiefsten Winter. Dann vielleicht nicht ganz so oft, aber zu sehen, wie die Elemente ihr Werk verrichten und eine gerade erst in den Backraum geschobene Pizza sich binnen Sekunden entfaltet, der Teig in Blasen aufgeht, der Käse schmilzt und sich ein unvergleichlicher Geruch bahn bricht, ist einfach betörend. 90 Sekunden dauert es bei einem 300-400 Grad heißen Ofen normalerweise bis man das verzehrbereite runde Vergnügen fertig vor sich liegen hat und noch kurz abkühlen lassen muss, bevor man sich es am besten mit der Hand, zwischen Daumen und Zeigefinger leicht gefaltet schmecken lassen kann. Dabei gilt höchste Konzentration, da man die kostbaren Zutaten nicht herunterfallen lassen möchte. Apropos Belag: Da sind wir klare Puristen. Mehr als eine einfache Sauce auf Basis von San Marzano Tomaten (oder denen aus dem Garten), Büffelmozzarella und etwas Basilikum braucht es eigentlich nicht. Aber eurer Fantasie sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Hier wurde auch schon Pizza mit Zitronenscheiben gebacken, nur Ananas wird in diesem Zusammenhang mit Hausverbot bestraft. ;)

Wir freuen uns auf jeden Fall, wenn der Ofen mehr an als aus ist und haben eigentlich immer alles hier, wenn ihr selbst aktiv werden wollt. Holz findet ihr am Ofen selbst und rund um’s Haus an verschiedenen Orten. Also einfach Feuer anmachen und dem Brennraum genügend Luft geben, sodass sich die Flammen richtig entfalten können. Dazu die schwarze Metallklappe direkt unter der Ofenöffnung und über der Ascheschublade möglichst weit herausziehen und erst wieder reinschieben, wenn nur noch Glut im Ofen ist und kein Feuer mehr brennt. Dann hält sich die Hitze deutlich länger im Ofen. Jetzt, wie gesagt, über mindestens 3 Stunden das Feuer richtig heftig am Brennen halten. Gefühlt braucht es mindestens 15-20 Scheite Holz, bis wir richtig auf Temperatur sind. Ca. 30 Minuten bevor ihr die erste Pizza backen wollt, solltet ihr das Feuer mit den dafür gedachten Haken (alle Utensilien, die ihr braucht, befinden sich an der Rückseite des Ofens hinter der Holztür) so weit nach hinten schieben, dass eine Fläche zum Backen von mindestens einer Pizza entsteht. Zwei gleichzeitig zu backen geht auch, erfordert aber viel Übung und Koordination, da ihr die Pizza während des Backens drehen solltet, damit sie nicht einseitig verbrennt. Startet lieber erstmal mit einer, geht ja relativ schnell… Der Stein sollte auf jeden Fall genügend Zeit zum Abkühlen haben, bevor die erste Pizza draufkommt, sonst herrscht akute Verbrennungsgefahr und euer Boden ist schwarz, wie in Bayern sonst nur die CSU. Jetzt braucht ihr eigentlich nur noch das Rezept für den richtigen Teig. Hier gibt es natürlich tausend Philosophien und Ideen. Neapolitanisch, kalte oder warme Führung. Mit oder ohne Hefe? Evtl. sogar Sauerteig. Hier das bewährte und einfache Standard-Rezept der Freunde von Splendido, das sehr vernünftige und stabile Ergebnisse hervorbringt. Für mehr Nerdism einfach die Pizza Folge von Chef’s Table auf Netflix schauen. Buon Appetito!

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